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Die neun wichtigsten Fakten zu NIS-2

Die NIS-2-Richtlinie ist eine überarbeitete Version der NIS-1-Richtlinie und zielt darauf ab, die Sicherheit von Netzwerken und Informationen in der EU zu verbessern. Sie wurde entwickelt, um den schnellen digitalen Fortschritt besser zu berücksichtigen und gilt für eine größere Bandbreite von Wirtschaftssektoren. In Deutschland wird die neue Richtlinie ab dem 17.10.2024 in Kraft treten. Es ist wichtig zu verstehen, was die NIS-2-Richtlinie bedeutet, wer davon betroffen ist und worauf jetzt unbedingt zu achten ist.

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Network security system. Personal Data Information and Cyber Security Technology Concept
Foto: ©AdobeStock/batjaket

Die NIS-2-Richtlinie betrifft Organisationen, die sich auf Änderungen vorbereiten müssen und sicherstellen müssen, dass sie den Anforderungen entsprechen. Unternehmen, die diese Richtlinie ignorieren, riskieren hohe Geldstrafen. Daher ist es entscheidend, die Anforderungen und Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit genau zu verstehen. Hier sind neun wichtige Fakten über NIS-2, die jeder kennen sollte:

Fakt 1: NIS-2 ist eine EU-Strategie für mehr Cybersicherheit.
Die NIS-2-Richtlinie wurde eingeführt, um kritische Netzwerke und Systeme besser vor Cyberangriffen zu schützen, angesichts der enormen Schäden durch Cyberkriminalität (geschätzt auf rund 206 Milliarden Euro pro Jahr) und der zunehmenden Digitalisierung. Sie soll präventiv gegen Cyberangriffe vorgehen und effektive Sicherheitsmaßnahmen bieten.

Fakt 2: Mehr Unternehmen sind nun betroffen.
Die NIS-2-Richtlinie erweitert den Anwendungsbereich im Vergleich zur NIS-1-Richtlinie erheblich. Nun müssen nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sicherstellen, dass sie wesentliche oder wichtige Dienste sicher anbieten können. Verschiedene Branchen wie Energie, Verkehr, Finanzwesen, Gesundheitswesen, und viele andere sind betroffen.

Fakt 3: Transparenz und Zusammenarbeit innerhalb der EU werden verstärkt.
Die Erweiterung des Anwendungsbereichs zielt darauf ab, mehr Unternehmen zur Umsetzung robusterer Sicherheitsmaßnahmen zu verpflichten und das Sicherheitsniveau der EU-Netzwerke und -Informationssysteme insgesamt zu erhöhen. Die NIS-2-Richtlinie erfordert angemessene technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen, regelmäßige Überprüfungen und Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten sowie die Meldung ernsthafter Sicherheitsvorfälle. Dies trägt zur schnelleren Erkennung von Bedrohungen und einer verbesserten Sicherheitskoordinierung in der gesamten EU bei. Kleine Unternehmen und Mitgliedstaaten profitieren von den Erfahrungen und der Unterstützung größerer Unternehmen.

Fakt 4: Der neuste Stand der Technik wird beachtet.
Die NIS-2-Richtlinie berücksichtigt die neuesten technologischen Entwicklungen und die sich ständig ändernde Bedrohungslandschaft. Sie enthält Vorschriften für neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge, damit Unternehmen auf dem aktuellen Stand bleiben und ihre Systeme gegen alle Arten von Bedrohungen schützen können.

Fakt 5: Verstöße gegen die NIS-2-Richtlinie werden teuer!
Unternehmen, die sich nicht an NIS-2 halten, riskieren hohe Geldstrafen oder andere Sanktionen, die sich auf bis zu 10 Millionen Euro oder zwei Prozent des Jahresumsatzes belaufen können. Ein Verstoß kann nicht nur finanzielle Folgen haben, sondern auch das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen.

Fakt 6: NIS-2 hat Ähnlichkeiten mit der DS-GVO.
Beide betonen die Bedeutung von Datenschutz und Cybersicherheit und fordern Organisationen zur Einhaltung auf. Die Implementierung angemessener Sicherheitsmaßnahmen ist entscheidend, um Strafen zu vermeiden.

Fakt 7: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist entscheidend für die NIS-2-Compliance.
Starke Verschlüsselung schützt digitale Kommunikation vor unerlaubtem Zugriff und Manipulation. Unternehmen müssen geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihre Systeme zu schützen.

Fakt 8: Mehrere Faktoren verbessern die Sicherheit beim Account-Login.
Die Implementierung einer Multifaktor-Authentifizierung (MFA) ist ein weiterer Schlüssel zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie. MFA verwendet mehrere Verifizierungsmethoden, um die Identität von Benutzern zu bestätigen und unbefugten Zugriff zu verhindern. Meist kommt eine Kombination von etwas, das man hat – wie zum Beispiel ein Hardware-Token in Form eines USB-Sticks, etwas, das man ist – wie die unverwechselbare Biometrie und etwas, das man weiß – wie ein Passwort oder eine PIN, zum Einsatz.

Fakt 9: NIS-2 hat erhebliche Auswirkungen auf bestehende Regularien.
Die NIS-2-Richtlinie wird erhebliche Auswirkungen auf bestehende und zukünftige Vorschriften haben. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Anforderungen verstehen und ihre Cybersicherheitsstrategien entsprechend anpassen.

Worauf es jetzt ankommt

NIS-2 ist ein bedeutender Teil der fortschrittlichen EU-Cybersicherheitsinitiativen und wird die IT-Sicherheit in Europa erheblich verbessern. Es ist das erste EU-Gesetz, das nicht nur kritische Infrastrukturen betrifft, sondern auch viele andere Unternehmen einschließt. In Deutschland sind etwa 30.000 Unternehmen betroffen. Diese müssen nun ihre Daten schützen und sicherstellen, dass sie den Compliance-Standards von NIS-2 entsprechen.

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