Home » News » E-Autos auf See: Versicherer fordern bessere Löschanlagen

E-Autos auf See: Versicherer fordern bessere Löschanlagen

Brände von Lithium-Ionen-Akkus, die unter anderem in Elektroautos verbaut sind, lassen sich mit den auf Schiffen üblichen Löschanlagen nicht wirksam bekämpfen. Der Gesamtverband der Versicherer (DGV) fordert von Reedern einen besseren Brandschutz.

1 Min. Lesezeit
E-Autos auf See: Versicherer fordern bessere Löschanlagen
Foto: ©AdobeStock/Federico Rostagno

Nachdem eine erste Reederei keine Elektroautos auf ihren Schiffen mehr transportieren will, fordern die Deutschen Versicherer, Löschanlagen auf Schiffen auf die Gefahren von brennenden Akkus auszurichten. „Elektroautos brennen nicht öfter als Verbrenner, aber sie brennen anders“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer. „Anstatt Fahrer von E-Autos für ihr Investment in Nachhaltigkeit zu bestrafen, sollten sich die Reeder lieber jetzt schon auf eine Zeit mit wesentlich mehr E-Autos einstellen. Systeme mit Hochdruck-Wassernebel könnten im Gegensatz zu den herkömmlichen CO2-Löschsystemen helfen, die Gefahr eines brennenden E-Autos beherrschbar zu machen.“ Die norwegische Reederei Havila Kystruten hatte jüngst den Transport von Elektroautos auf ihren Schiffen mit Hinweis auf deren Brandgefahr gestoppt, so der GDV.

Löschsysteme wie vor 50 Jahren

Unter Deck werden bislang Brände auf Autotransportern ebenso wie auf Containerschiffen mit CO2 gelöscht. Die Idee dahinter: Das Kohlenstoffdioxid verdrängt den Sauerstoff so weit, dass das Feuer ohne Sauerstoff erstickt. Bei einem Brand der in E-Autos verbauten Lithium-Ionen-Akkus setzt die chemische Reaktion neben Wasserstoff und giftigen Gasen auch selbst Sauerstoff frei. „Das CO2 ist bei einem solchen Brand also vollkommen wirkungslos“, sagt Asmussen.

Die Deutschen Versicherer setzen sich seit Jahren über den Weltverband der Transportversicherer für einen besseren Brandschutz auf Schiffen ein. Die Löschsysteme seien laut GDV immer noch die gleichen wie vor 50 Jahren und haben mit der Größenentwicklung und den Brandlasten der Schiffe nicht Schritt gehalten. „Wir müssen sowohl die Brand-Detektion als auch die Löschsysteme auf und unter Deck grundlegend ändern. Sonst bleiben die meisten Brände unbeherrschbar, besonders solche von Lithium-Ionen-Akkus“, warnt Asmussen.

Andere interessante News

An der Decke im Büro hängt ein grünes Notausgangsschild.

Effeff 925 Touch: Neue Generation der Fluchttürsteuerung

In großen Gebäuden mit vielen Fluchttüren bieten zentrale Bedientableaus wie das neue effeff 925 mit Touch-Display einen hohen Mehrwert: Es zeigt Türzustände übersichtlich an und e...

Flughafen Security-Check

Dormakaba & Rohde: Zukunft der Personenkontrolle

Dormakaba und Rohde & Schwarz erweitern ihre Partnerschaft auf den gesamten Bereich der kritischen Infrastrukturen. Ihre neue, gemeinsam entwickelte Zutrittslösung für die Optimier...

Börsendiagramm mit Strommast im Hintergrund als Darstellung kritischer Infrastrukturen

Energie- und Versorgungswirtschaft: Mehr Sicherheit und Resilienz gefordert

Strom, Wasser und Gas zählen zu den Grundpfeilern der Gesellschaft – doch ihre Bedeutung wird oft erst bei Störungen deutlich. Die Energie- und Versorgungswirtschaft steht vor stei...