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Fluchtweglenkung: Neue Norm bringt mit adaptiven Mechanismen höchste Sicherheit

Der DIN-Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW) hat einen Entwurf für eine neue Norm mit der Bezeichnung DIN 14036 vorgestellt. Wie der Notlichtspezialist INOTEC Sicherheitstechnik berichtet, beschreibt diese Norm die Anforderungen an die Planung und Umsetzung von Konzepten zur richtungsabhängigen Fluchtweglenkung.

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Foto: ©AdobeStock/wittybear

Die neue Norm DIN 14036 ist ein Meilenstein in der Sicherheitsbranche und enthält von der Planung bis zur Instandhaltung und Modernisierung detaillierte Anweisungen für eine richtungsvariablen Fluchtweglenkung. Besonders interessant sind die ausführlichen Projektbeispiele im informativen Anhang. „Fachplaner und Facherrichter werden von dieser praxisnahen Unterstützung bei der Umsetzung einer variablen Fluchtweglenkung profitieren“, sagte Ulrich Höfer, Leiter Projektmanagement Dynamische Leitsysteme bei Inotec Sicherheitstechnik und Mitglied im FNFW. Die Kommentierungsfrist endet am 2. April und die Veröffentlichung der DIN 14036 als Vollnorm ist für das 3. Quartal 2023 geplant.

Statisch in die Katastrophe

Die statische Rettungswegkennzeichnung, die bislang vom Baurecht gefordert wurde, ist nur für den Ausfall der Allgemeinbeleuchtung ausgelegt und erweist sich in vielen Fällen als unzureichend im Ernstfall. Denn bei einem Brand beispielsweise kann sie nicht reagieren und Flüchtende könnten direkt in die Gefahrensituation geführt werden. Eine unveränderliche Rettungswegkennzeichnung reicht in solchen Situationen einfach nicht aus.

Dynamisch auf sicheren Wegen

Deutlich sicherer ist ein dynamische Fluchtwegleitsystem. Dieses ist mit einem Gefahrenmeldesystem, wie zum Beispiel einer Brandmeldeanlage, verbunden. Sobald der Brandort erkannt ist, berechnet es einmalig einen sicheren Fluchtweg und zeigt ihn durch richtungsvariable Fluchtwegzeichen an. Diese Art von Systemen ist seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz. Sie wird häufig eingesetzt, um nicht oder nur schwer umsetzbare bauaufsichtliche Anforderungen zu kompensieren. Ein typisches Szenario ist zum Beispiel die Überschreitung von Fluchtweglängen in denkmalgeschützten Gebäuden. Dynamische Fluchtwegleitsysteme sind somit eine effektive Alternative, um die Sicherheit im Ernstfall zu gewährleisten.

Adaptive Fluchtweglenkung: Auch bei veränderten Situationen sicher nach draußen

Die neue Norm geht mit der adaptiven Fluchtweglenkung aber noch einen Schritt weiter: Durch entsprechende Sensorik wie Videokameras, Personenzähler oder Gassensoren werden die Rettungswege permanent überwacht. Im Ernstfall werden durch die Verwendung von richtungsvariablen Rettungszeichen sichere Fluchtrouten angezeigt. Mit einer adaptiven Fluchtweglenkung kann beispielsweise auf die Ausbreitung von Bränden auf weitere Brandabschnitte oder auf Stauungen in den Fluchtwegen schnell und effektiv reagiert werden. Das bedeutet eine noch höhere Sicherheit für die Personen, die sich im Gefahrenbereich aufhalten. Im Vergleich zur bisherigen baurechtlichen Praxis mit statischen Fluchtwegleitung ist die neue Norm ein echter Gamechanger.

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