Sicherheitsallianz gegen internationale Drogenkriminalität
Die Sicherheit von Häfen und Logistikknotenpunkten wird durch eine gemeinsame Initiative gestärkt. Unter der belgischen EU-Ratspräsidentschaft entsteht in Antwerpen die "European Port Alliance", in der öffentliche und private Akteure zusammenarbeiten, um den Drogenhandel und die Organisierte Kriminalität in Europa koordiniert zu bekämpfen.

Häfen spielen eine zentrale Rolle im globalen Warenverkehr, sind jedoch auch stark gefährdet durch den Schmuggel illegaler Güter, insbesondere Drogen wie Kokain, die nach Europa gelangen. Um dieser Herausforderung wirksam zu begegnen, haben Deutschland, Belgien und weitere Staaten unter der belgischen EU-Ratspräsidentschaft die „European Port Alliance“ ins Leben gerufen. Diese Allianz bringt öffentliche und private Akteure zusammen, um den Drogenhandel und die Organisierte Kriminalität in den europäischen Häfen koordiniert zu bekämpfen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hebt die Dringlichkeit eines gemeinsamen Vorgehens hervor. Insbesondere die Häfen in den Niederlanden, Belgien und Frankreich sind derzeit verstärkt von internationalem Drogenschmuggel betroffen. Angesichts des wachsenden Drucks von Drogenkartellen auf Europa, einschließlich des Hamburger Hafens in Deutschland, strebt die Allianz ein schärferes und international koordiniertes Vorgehen gegen den Handel mit Kokain und anderen Drogen an. Ziel ist es, einen maximalen Ermittlungsdruck zu erzeugen.
Die nach Europa geschmuggelten Drogen haben nicht nur verheerende Auswirkungen auf Menschen, sondern generieren auch beträchtliche Einnahmen für die organisierte Kriminalität. Drogenbanden setzen eine besorgniserregende Spirale der Gewalt in Gang. Die Ministerin betont die Notwendigkeit, zu verhindern, dass die Gewalt, die andere Länder bereits erleben, auch nach Deutschland überschwappt. Dabei spielt Prävention eine zentrale Rolle, insbesondere die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Hafenmitarbeiter gegenüber Korruption. Die European Port Alliance wird somit nicht nur auf verstärkte Ermittlungen, sondern auch auf präventive Maßnahmen setzen, um die Bedrohung durch Drogenkartelle einzudämmen und die Sicherheit der Häfen zu gewährleisten.
Organisierte Kriminalität findet hauptsächlich grenzüberschreitend statt, das bedeutet, dass deutsche Behörden oft mit internationalen Straftaten und Zusammenarbeit mit kriminellen Gruppen aus dem Ausland konfrontiert sind.
Die wichtigsten Einfallstore für Kokain in Europa sind die Häfen in Antwerpen/Belgien und Rotterdam/Niederlande. Die Gesamtmengen an sichergestelltem Kokain an diesen Standorten blieben auf einem sehr hohen Niveau. Im Jahr 2022 wurden insgesamt etwa 160 Tonnen Kokain sichergestellt. Antwerpen allein verzeichnete 116 Tonnen, die Niederlande 59,1 Tonnen und Deutschland etwa 35 Tonnen.
Deutschland ist Teil der „Coalition of European countries against serious and organised crime“, zusammen mit Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Spanien. Diese Koalition hat das Ziel, die Widerstandsfähigkeit logistischer Knotenpunkte wie Häfen über nationale Grenzen hinweg zu stärken.

Container und Containerschiff im Hamburger Hafen aus der Vogelperspektive