Home » News » Was die Sicherheitsbranche aktuell umtreibt

Was die Sicherheitsbranche aktuell umtreibt

Eine neue Studie über die Security-Industrie beleuchtet branchentypische Innovationen und Technologien sowie aktuelle Herausforderungen. Die Umfrageergebnisse zeigen fünf große Themen: Nachhaltigkeit, Hybrid Work, digitale IDs, biometrische Identitätsmanagementlösungen und Probleme in der Lieferkette. Neue Technologien wie KI und Cloud-Lösungen sollen dazu beitragen, Sicherheitslösungen intelligenter zu gestalten und außergewöhnliche digitale und physische Erlebnisse zu bieten.

3 Min. Lesezeit
digitales Schloss
Foto: ©AdobeStock/unik

HID, ein globaler Anbieter von vertrauenswürdigen Identitätslösungen, hat kürzlich den „State of the Security Industry Report“ veröffentlicht. Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter 2.700 internationalen Partnern, Endanwendern, sowie Sicherheits- und IT-Mitarbeitern und beleuchtet branchenübliche Innovationen, Technologien und aktuelle Herausforderungen. Der Fokus liegt auf den Ergebnissen aus dem Herbst 2022, welche fünf wichtige Themen aufzeigen:

Nachhaltigkeit

Eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent der Befragten gab an, dass Nachhaltigkeit für ihre Kunden von hoher bis sehr hoher Bedeutung ist. Es wird beobachtet, dass Endverbraucher zunehmend auf Transparenz hinsichtlich der Betriebsabläufe, der Produktbeschaffung sowie der Forschungs- und Entwicklungspraktiken von Unternehmen Wert legen. Um dieser steigenden Nachfrage gerecht zu werden, setzen Sicherheitsteams verstärkt auf die Nutzung von Cloud-Computing und IoT, um Prozesse zu optimieren und Ressourcen zu schonen. Zusätzlich werden neue Produkte und Lösungen gezielt entwickelt, um eine bewusste Energienutzung, Abfallreduzierung und Ressourcenoptimierung zu erreichen.

Hybrid Work

Hybrid Work hat sich als Arbeitsmodell durchgesetzt: 81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren Mitarbeitern ermöglichen, sowohl im Büro als auch von außerhalb aus zu arbeiten. Um einen sicheren Zugriff während der Remote-Arbeit zu gewährleisten, sehen 67 Prozent der Umfrageteilnehmer Multifaktor-Authentifizierung und passwortlose Authentifizierung als wichtigste Methoden an, während 48 Prozent auf die Bedeutung mobiler und digitaler IDs hinweisen. Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass fast die Hälfte der befragten Unternehmen noch keine umfassende Identity-as-a-Service-Strategie implementiert hat. Solche Tools sind jedoch entscheidend, um die Sicherheit zu erhöhen und die Kosten zu senken.

Digitale IDs

Immer mehr Identifizierungs- und Authentifizierungsvorgänge werden über mobile Geräte wie Smartphones und Wearables abgewickelt. Einer der Hauptgründe für diesen Trend ist die steigende Beliebtheit von digitalen Geldbörsen von Anbietern wie Google, Apple und Amazon. Durch erweiterte Funktionen können Nutzer zum Beispiel Schlüssel, Ausweise und digitale Dokumente direkt in einer Wallet-App auf ihrem Smartphone aufbewahren. Je nach Land gehören dazu auch COVID-19-Impfbescheinigungen, Mitarbeiterausweise, Studentenausweise, Hotelzimmerschlüssel und Führerscheine.

Laut der Umfrage sind gewerbliche Immobilienunternehmen mit 40 Prozent am häufigsten bei der Verwendung von digitalen IDs vertreten. Große Immobilienfirmen nutzen den mobilen Zugang als Teil ihrer Mieter-Apps.

Biometrie

Immer mehr Unternehmen setzen auf biometrische Identitätsmanagementlösungen, um konventionelle Zugangskontrollsysteme zu ergänzen oder zu ersetzen. Durch die Verwendung von biometrischen Daten wie Fingerabdrücken oder Gesichtserkennung als zusätzlichen Authentifizierungsfaktor können Unternehmen unbefugten Zugang und Betrug verhindern. Die wachsende Bedeutung dieses Trends wird durch Umfragedaten unterstrichen, aus denen hervorgeht, dass 59 Prozent der Befragten derzeit biometrische Technologien einsetzen, deren Implementierung planen oder zumindest in naher Zukunft testen möchten.

Versorgungsprobleme

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Lieferkettenprobleme nach wie vor ein besorgniserregender Faktor sind, aber es gibt auch Anlass zur Zuversicht. Laut der Umfrage denken 71 Prozent der Befragten, dass dieses Thema auch im Jahr 2023 die Branche beschäftigen wird, und 74 Prozent waren im Jahr 2022 selbst von Problemen in der Lieferkette betroffen. Dennoch zeigt sich auch Optimismus: Die Hälfte aller Befragten schätzt, dass sich die Bedingungen in diesem Jahr verbessern werden. Besonders betroffen sind gewerbliche Immobilienunternehmen, bei denen 78 Prozent der Befragten Probleme in der Lieferkette als größte Sorge angeben.

Matt Winn, Senior Director für Public Relations und Unternehmenskommunikation bei HID, betont, dass bedeutende gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends das Geschäft grundlegend verändert haben. Infolgedessen muss die Sicherheitsbranche die Grundlagen der Identität überdenken und neue Technologien einsetzen, um intelligente Sicherheitslösungen zu schaffen. Die Ergebnisse der HID-Studie geben wichtige Impulse dafür, wie sich die Branche entwickelt und wie außergewöhnliche digitale und physische Erlebnisse geschaffen werden können.

Hier geht es zur kompletten Umfrage.

Andere interessante News

Eine digitale Europakarte wird mit leuchtenden Neonlinien und -punkten dargestellt, die die Ländergrenzen hervorheben. Die Karte hat ein futuristisches Aussehen mit leuchtenden Blaugrün- und Orangetönen auf dunklem Hintergrund.

Plädoyer für eine europäische Plattform digitaler Souveränität

Europa steht im Spannungsfeld von Krieg, digitalem Wandel und globaler Machtverschiebung. Die Risiken sind groß – doch zugleich bietet sich die Chance, echte digitale Souveränität ...

Münzstapel werden in blauem und rosa Licht beleuchtet. Im Hintergrund suggeriert ein digitales Diagramm mit blauen und violetten Balken steigende und fallende Finanzkennzahlen und vermittelt so ein wirtschaftliches oder investitionsbezogenes Thema.

TeleTrusT fordert gezielte Investitionen in digitale Souveränität

Der Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) begrüßt, dass das vom Deutschen Bundestag beschlossene Sondervermögen auch den Bereich Cybersicherheit stärken soll. Nach Ansicht d...

Nahaufnahme eines Smartphone-Bildschirms mit zwei App-Symbolen: ChatGPT mit einem schwarzen Wirbel-Logo und DeepSeek mit einem blauen Wal-Logo. Die angezeigte Uhrzeit ist 13:14 Uhr. Das Telefon liegt auf einer Laptop-Tastatur.

„Clever-Hans-Effekt“ führt zu unerkanntem Dominoeffekt

Künstliche Intelligenz revolutioniert Wissenschaft, Industrie und medizinische Diagnostik – oft basierend auf Modellen wie GPT, Llama oder CLIP. Doch Forscher der TU Berlin haben n...