Wie krisenfest sind Deutschlands Strom- und Kommunikationsnetze?
In einer zunehmend vernetzten Welt sind unsere Strom- und Kommunikationsnetze bedroht. Extreme Wetterereignisse und Cyberangriffe stellen die Zuverlässigkeit dieser lebenswichtigen Infrastrukturen infrage. Eine Expertengruppe des VDE aus den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik hat sich dieser Herausforderung angenommen. Ihr Ziel: Die Resilienz unserer Netze stärken und Lösungen gegen potenzielle Fehlerfälle und Bedrohungen entwickeln.
In einer immer stärker vernetzten Welt werden Stromversorgung und Kommunikationstechnologien zunehmend miteinander verflochten. Die Digitalisierung ist auf stabile Kommunikationsverbindungen angewiesen, welche wiederum eine zuverlässige Stromversorgung erfordern. Doch wie gehen wir mit diesen wechselseitigen Abhängigkeiten um?
Eine Expertengruppe des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) hat sich mit dieser Frage beschäftigt. In ihrem Impulspapier untersuchten sie die Widerstandsfähigkeit unserer Strom- und Kommunikationsnetze, insbesondere in Bezug auf Ausnahmesituationen wie extreme Wetterereignisse und Cyberangriffe.
Die Experten analysierten typische Betriebsszenarien und skizzierten erste Lösungsansätze für den Fall von Störungen. Sie empfehlen, in vier Dimensionen aktiv zu werden:
Bewusstsein schaffen:
Die Bedeutung der Resilienz für Strom- und Kommunikationsnetze muss stärker in den gesellschaftlichen Fokus gerückt werden. Resilienz ist zwar mit zusätzlichen Kosten verbunden, zahlt sich aber volkswirtschaftlich aus, da Ausfälle und Schäden vermieden werden können.
Sektorenübergreifend denken:
Stromnetze und öffentliche Kommunikationsdienste müssen systemisch zusammen betrachtet werden. Dies erfordert sektorenübergreifendes Denken und Handeln sowie eine entsprechende Aus- und Weiterbildung der beteiligten Fachleute.
Katastrophen managen:
Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Resilienz unserer Strom- und Kommunikationsnetze im Hinblick auf die technische Entwicklung und die zukünftig zu erwartenden Risiken angemessen und abgestuft sicherzustellen.
Gesamtsystemisch planen:
Mögliche Maßnahmen zur Stärkung der Netzresilienz sollten auf ihre Wirksamkeit, Dringlichkeit und Machbarkeit hin bewertet, priorisiert und umgesetzt werden.
Die Ergebnisse und Empfehlungen richten sich an Fachleute in Industrie, Behörden und Politik, um das Verständnis für die sektorenübergreifenden Zusammenhänge und die Resilienz unserer zukünftigen Strom- und Kommunikationsnetze zu fördern.
Das VDE Impulspapier „Mehr Resilienz für die Strom- und Kommunikationsnetze in Deutschland“ gibt es hier.