Wie Roboter Schienen(verkehr) sicherer machen können
Die steigende Kriminalität und demografische Veränderungen haben bei der DB Sicherheit GmbH das Bewusstsein für den Einsatz neuer Technologien wie KI und Robotik geschärft. Das Unternehmen beschäftigt sich intensiv mit diesen Themen und arbeitet gemeinsam mit Security Robotics daran, die Sicherheitsstandards voranzutreiben und zu verbessern.
Von Michael Engel
Als größter deutscher Logistikdienstleister ist die Deutsche Bahn AG (DB) daran gewöhnt, dynamisch auf Marktveränderungen und Kundenbedürfnisse zu reagieren, sei es bei neuen Produkten, Dienstleistungen oder Sicherheitsmaßnahmen. Besonders im Bereich Sicherheit ist die Herausforderung, nicht in alten Denkmustern stecken zu bleiben, sondern kreative Lösungen zu entwickeln und nachhaltig umzusetzen.
Ein konkretes Problem ist der Umgang mit Graffiti. Ob aus Meinungsäußerung, Mutprobe oder Vandalismus, besprühte Züge verursachen erheblichen Aufwand für Reinigung und Reparatur, was logistische, personelle und finanzielle Kosten bedeutet. Daher ist es wichtig, den Schaden zu reduzieren oder sogar zu vermeiden, bevor er entsteht.
„Unsere Züge sind entscheidend für den ersten Eindruck unserer Fahrgäste. Daher müssen Züge mit Graffiti schnell gereinigt werden, damit sie wieder einsatzbereit sind. Je weniger Graffiti, desto besser für unsere Fahrgäste. Hierbei soll uns der Roboterhund Spot mit Sensortechnik und KI unterstützen. Damit setzen wir bei der S-Bahn den Einsatz digitaler Tools, wie sie bereits in der Leitstelle und Instandhaltung genutzt werden, weiter voran“, erklärt S-Bahn Chef Heiko Büttner.
Ein neuer Ansatz ist der Einsatz von mobilen autonomen Laufrobotern, insbesondere das System Spot. Der Roboter patrouilliert eigenständig und ist live mit den Experten der DB Sicherheit verbunden, um Unregelmäßigkeiten und unbefugte Personen zu erkennen und schnell darauf zu reagieren. Dieses Pilotprojekt ermöglicht es, das System und die Software entsprechend anzupassen, um Abstellanlagen und andere potenzielle Ziele sicherer zu machen.
Mit AMR für mehr Agilität und Nachhaltigkeit
Autonome mobile Roboter (AMR) mit künstlicher Intelligenz (KI) können vorab trainierte Muster in Videostreams identifizieren, Kameradaten analysieren und festgelegte Routinen ausführen. Dazu gehört das Auslösen akustischer und visueller Alarme in der Leitstelle, um das Sicherheits- und Managementteam über Vorfälle zu informieren.
Dank der Lernfähigkeit der KI und der modularen Ausstattung mit Zusatzsensoren können Roboter wie Spot mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen. Dazu gehören Bestandsanalysen, Zustandsprüfungen, Brandfrüherkennung, Akustikanalysen von Maschinen, Umgebungsprüfungen, Gleisüberwachung, Hinderniserkennung, Beleuchtungs- und Signalprüfung für mehr Sicherheit sowie Wartungs- und Reparaturanalysen.
In Bahnhöfen, Zügen und anderen definierten Bereichen können diese Roboter auch den Personenfluss überwachen und optimieren, um das Fahrgasterlebnis zu verbessern und einen reibungslosen Betriebsablauf sicherzustellen.
Die DB Sicherheit GmbH hat in den letzten Monaten intensive Proof of Concepts (PoC) mit robotischen Systemen durchgeführt, insbesondere dem Laufroboter Spot. In verschiedenen Testumgebungen wurden die Eignung des Roboters, seine Bewegungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Umgang mit komplexen Gegebenheiten (wie Schienen, Weichen, verschiedene Böden), autonome Routenführung, Tag- und Nachteinsätze sowie seine sensorischen Fähigkeiten ausführlich geprüft.
Heiko Büttner sagt: „Nun gehen wir den nächsten logischen Schritt und setzen das robotische System in einem 4-wöchigen Live-Einsatz unter realen Bedingungen ein, um den Nutzen und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine zu testen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des Live-Tests in München und freuen uns auf viele weitere spannende Projekte mit der Deutschen Bahn und interessante Aufgaben für unseren Spot.“
Autor
Michael Engel ist Communication / Marketing Manager bei der Security Robotics – Development & Solutions GmbH. Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht unter Spot on for the next step security on DB – Security Robotics.
DB testet Roboterhund Spot bei der S-Bahn München.