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Saugroboter wird zum Notfallhelfer : Projekt „Smart Companion“ testet Assistenzsystem für ältere Menschen

Was normalerweise Staub aufsammelt, könnte künftig Leben retten: Im Forschungsprojekt „Smart Companion“ haben Wissenschaftler:innen der Fachhochschule St. Pölten einen handelsüblichen Staubsaugerroboter so aufgerüstet, dass er in Notsituationen Hilfe leisten kann.

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Saugroboter auf Parkett-Boden
Foto: ©AdobeStock/Anastasia

Was tun, wenn ältere Menschen stürzen und keine Hilfe rufen können? Diese Frage stand am Anfang des Projekts „Smart Companion“. Forscher der Fachhochschule St. Pölten haben dafür ein alltägliches Gerät weitergedacht: einen Staubsaugerroboter. „Wir wollen nicht, dass alleinstehende Menschen stundenlang hilflos am Boden liegen. Also haben wir an der Entwicklung eines Alltagsgeräts geforscht, das hier zeitnah helfen kann“, sagt Projektleiter Andreas Jakl vom Department Medien und Digitale Technologien an der FH St. Pölten.

Der Ansatz: Ein handelsüblicher Staubsaugerroboter wird mit Sensorik und Sprachsteuerung ausgestattet. Das System erkennt, wenn jemand gestürzt ist – und kann über einen Sprachassistenten wie Alexa kommunizieren. Im Notfall wird automatisch ein Notruf abgesetzt. Ziel war es, ein System zu entwickeln, das sich unauffällig in den Alltag integriert. Die Forscher setzen dabei bewusst auf Technik, die vielen Menschen vertraut ist. Sowohl Saugroboter als auch Sprachassistenten gelten als akzeptiert – besonders bei älteren Menschen, die eigenständig leben möchten.

Testphase im betreuten Wohnen

Ein Prototyp des Smart Companion wurde über sechs Monate hinweg im betreuten Wohnen des Samariterbunds in Linz getestet. Dort fuhr der Roboter eigenständig durch die Wohnungen älterer, alleinstehender Personen – und sollte im Ernstfall als Helfer zur Stelle sein. „Das System hat sich im Alltag bewährt. Der Roboter hielt die Wohnungen sauber – was die Akzeptanz förderte – und die Menschen schätzten ihn, da er in Notfällen helfen konnte. Dabei waren uns Datenschutz und Privatsphäre besonders wichtig: Das System wurde von einer unabhängigen Ethik-Kommission freigegeben“, so Jakl.

Fokus auf Alltagstauglichkeit

Der Smart Companion ist kein Ersatz für Pflege oder persönliche Betreuung – aber eine technische Ergänzung, die schnelle Hilfe ermöglichen kann. Das Gerät funktioniert im Alltag autonom, ohne aufdringlich zu wirken, und wird nur dann aktiv, wenn es nötig ist. Ein Haushaltsgerät mit Doppelfunktion also: Reinigung im Normalbetrieb, Assistenz im Notfall. Das spart Platz, verringert die Komplexität und erhöht die Chancen auf Akzeptanz.

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