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VdS 6024: Brandschutz-Displays für sichere Fluchtwege

Digitale Lösungen galten bislang in sicherheitskritischen Bereichen wie Fluren, Treppenhäusern oder Fluchtwegen als brandschutztechnisch problematisch. Mit zertifizierten Displays nach VdS 6024 ändert sich das grundlegend – und schafft Planungsfreiheit für Kliniken, Schulen und Behörden.

2 Min. Lesezeit
Brandschutzdisplay als Infoanzeige im Wartebereich einer Klinik oder Arztpraxis.
Foto: gekartel AG

Die zunehmende Digitalisierung von Informationssystemen in Kliniken, Bildungseinrichtungen und öffentlichen Gebäuden trifft häufig auf eine unsichtbare Barriere: den Brandschutz. In Flucht- und Rettungswegen gelten besonders strenge Anforderungen – bisher ein No-Go für digitale Infotafeln, Raumbelegungsanzeigen oder interaktive Türschilder. Brandschutzbeauftragte verweigerten regelmäßig die Freigabe, da weder Zertifizierungen noch klare technische Vorgaben für Medientechnik vorlagen.

Technologischer Durchbruch: VdS 6024 als neuer Standard

Mit der VdS-Richtlinie 6024 und der Baustoffklassifizierung A1 (nicht brennbar nach DIN EN 13501-1) steht nun ein klar definiertes Regelwerk zur Verfügung. Hersteller wie die gekartel AG zählen zu den ersten, die ihre Displays entsprechend zertifiziert haben. Damit sind erstmals Lösungen verfügbar, die auch in sicherheitskritischen Bereichen wie Fluren, Treppenhäusern oder Eingangsbereichen installiert werden dürfen.

„Vor der VdS 6024 gab es kein Regelwerk für Medientechnik in Fluchtwegen. Die neue Richtlinie schafft Klarheit – und damit Akzeptanz bei Brandschutzbeauftragten“, erklärt Klaus Schäfer, Geschäftsführer der gekartel AG.

Planungssicherheit für kritische Infrastrukturen

Die Vorteile der zertifizierten Brandschutz-Displays liegen auf der Hand:

  • Kein zusätzliches Brandlastpotenzial
  • Einhaltung aller sicherheitsrelevanten Grenzwerte
  • Einsatz auch in bisher ausgeschlossenen Zonen
  • Hohe Akzeptanz durch offiziell geprüfte Standards

Gerade im Gesundheitswesen ist das ein Meilenstein. Informationssysteme lassen sich nun auch in Wartebereichen, Eingangsbereichen oder Fluren installieren – dort, wo Patienten- und Besucherströme gelenkt, aktuelle Daten angezeigt und Abläufe optimiert werden müssen.

Auch in Schulen, Kitas und öffentlichen Gebäuden steigen die Anforderungen an zentrale, digitale Kommunikation. Ob Raumbuchung, Wegeleitsystem oder tagesaktuelle Besucherinformationen: Mit zertifizierter Medientechnik können diese Anforderungen sicher umgesetzt werden – auch in brandschutztechnisch sensiblen Zonen.

IT-Sicherheit und Brandschutz vereint: KRITIS-kompatible Lösungen

Neben dem Brandschutz müssen viele Einrichtungen – etwa Kliniken im KRITIS-Sektor – auch höchste Anforderungen an die IT-Sicherheit erfüllen. Die gekartel AG kombiniert beide Aspekte in ihren Digitaldisplays. Ein Beispiel: Die Geräte unterstützen nicht nur WLAN-Verbindungen mit PEAP-Authentifizierung, sondern bieten diese auch bei LAN-Anbindung über RJ-45 – eine bislang seltene Kombination im Android-Umfeld.

„Wir haben diese Funktion speziell für ein Klinikprojekt entwickelt – auf ausdrücklichen Wunsch nach LAN-basierter, sicherer Authentifizierung“, so Jürgen Werner, Leiter Geschäftsfeldentwicklung bei gekartel.

Digitalisierung ohne Risiko – dank zertifizierter Medientechnik

Mit zertifizierten Brandschutz-Displays gemäß VdS 6024 wird sichere Digitalisierung im öffentlichen Raum endlich realisierbar. Kliniken, Bildungseinrichtungen und Behörden können auf moderne Informationslösungen setzen, ohne Kompromisse bei der Sicherheit eingehen zu müssen. Die neue Technik ermöglicht zentrale Steuerung, hohe Aktualität und minimale Pflege – bei maximaler Rechtssicherheit.

Weiterführende Informationen:

VdS 6024 – Informationen zur Zertifizierung

Geräteintegrierter Brandschutz bei gekartel

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