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Tarifstreit im Sicherheitsgewerbe: Stillstand in Bayern: ver.di lehnt Angebot ab: Tarifkonflikt spitzt sich zu

Im Tarifstreit des Sicherheitsgewerbes Bayern herrscht Stillstand: ver.di lehnt das Angebot der Arbeitgeberseite ab. 39.000 Beschäftigte müssen weiter auf klare Perspektiven für Lohnerhöhungen warten. Die Verhandlungen bleiben festgefahren, mit ungewissem Ausgang.

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Philip Meyer

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Die Tarifverhandlungen für das private Sicherheitsgewerbe in Bayern bleiben festgefahren. Auch in der zweiten Runde konnten sich die Tarifparteien nicht auf einen neuen Lohn- und Gehaltstarifvertrag einigen. „Mit großem Unverständnis haben die Arbeitgeber die Ablehnung ihres Angebots zur Kenntnis genommen“, so Werner Landstorfer, Vorsitzender der Landesgruppe Bayern im BDSW und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. Das Angebot der Arbeitgeber: eine Lohnerhöhung von sieben Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten, die ab Januar 2025 gelten sollte. Doch ver.di Bayern lehnte ab und erklärte das 24-Monatsmodell grundsätzlich für gescheitert.

Die Konsequenz dieser Blockade: Für die 39.000 Beschäftigten des Sicherheitsgewerbes gibt es zum Jahresbeginn keine tabellenwirksame Lohnerhöhung. Landstorfer kritisierte, ver.di führe die Beschäftigten in die ersten beiden Monate des neuen Jahres ohne Verbesserungen bei Löhnen und Gehältern.

Für Verärgerung auf Arbeitgeberseite sorgte zudem ver.dis Forderung nach einem 12-Monatsmodell, das in benachbarten Tarifregionen mit einer Steigerung von 5,04 Prozent verhandelt wurde. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von 1,8 Prozent für ein solches Modell angeboten – ein Vorschlag, der ebenfalls nicht auf Zustimmung traf.

„Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Bayern sowie im Vergleich zu anderen Abschlüssen in der Branche war unser Angebot fair und angemessen“, so Landstorfer weiter. Die Ablehnung seitens ver.di verursacht daher großen Unmut und sorgt für wachsende Spannungen zwischen den Verhandlungspartnern.

Die Verhandlungen wurden ergebnislos auf eine dritte und vierte Runde Mitte und Ende Januar 2025 vertagt. Bis dahin bleibt unklar, ob eine Einigung erzielt werden kann – oder ob ein weitreichender Tarifkonflikt droht.

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