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Vertrauen gegenüber Generative AI im Sinkflug

Im letzten Jahr vertrauten deutsche Unternehmen Generative-AI-Tools wie ChatGPT bedingungslos. Inzwischen ist die Skepsis gegenüber diesen Tools jedoch stark gestiegen.

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Foto: ©AdobeStock/Who is Danny

Im vergangenen Jahr standen deutsche Unternehmen Generative AI-Tools wie ChatGPT größtenteils positiv gegenüber. Eine Studie von Gigamon zeigt jedoch, dass sich diese Einstellung in den letzten zwölf Monaten stark verändert hat. Während 2023 noch 75 Prozent der befragten CIOs und CISOs keinen Grund sahen, ChatGPT nicht zu nutzen, ist dieser Anteil nun auf 31 Prozent gesunken. Gleichzeitig haben 25 Prozent der Unternehmen ChatGPT und ähnliche Tools wie Google Gemini komplett verboten, und 44 Prozent bewerten derzeit die möglichen Sicherheitsrisiken, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen.

Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass das Vertrauen in Generative AI in deutschen Unternehmen abgenommen hat. Möglicherweise haben einige Firmen negative Erfahrungen gemacht, etwa durch Phishing-Angriffe, bei denen täuschend echt wirkende E-Mails mithilfe von KI generiert wurden. Dadurch wird die Technologie heute kritischer betrachtet und strenger geprüft.

Im Gegensatz dazu hat sich das Vertrauen in andere Anwendungen, wie Instant-Messaging-Apps, deutlich verbessert. WhatsApp, das im letzten Jahr bei 67 Prozent der befragten Unternehmen aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten war, wird inzwischen weniger streng gehandhabt. Nur noch 22 Prozent der Unternehmen verbieten die App, während 34 Prozent keine Bedenken gegen ihre Nutzung haben. Ähnliches gilt für TikTok, dessen Nutzung inzwischen von mehr Unternehmen erlaubt wird, auch wenn die Zahl der Verbote ebenfalls gestiegen ist.

Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von „Deep Observability“ – also einer tiefgreifenden Sichtbarkeit der IT-Infrastruktur bis auf Netzwerkebene – gestiegen ist. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie durch erhöhte Transparenz ihrer IT-Umgebung besser gegen Bedrohungen gewappnet sind. So gaben 55 Prozent der Befragten an, nun eine umfassendere Sichtbarkeit von der Netzwerk- bis zur Anwendungsebene zu haben, was im Vorjahr nur 28 Prozent bestätigten. Auch der Einblick in verschlüsselten Datenverkehr hat sich verbessert, was die Sorgen um unentdeckte Sicherheitslücken reduziert hat.

Insgesamt zeigt die Studie, dass deutsche Unternehmen den Umgang mit modernen Technologien wie ChatGPT und WhatsApp überdenken und dabei zunehmend auf eine stärkere IT-Sicherheit durch verbesserte Sichtbarkeit setzen.

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