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BKA-Bericht 2023: Dramatische Zunahme der Schleusungskriminalität in Deutschland

Im Jahr 2023 verzeichnete Europa erneut einen signifikanten Anstieg der illegalen Migration. Deutschland rückte dabei verstärkt in den Fokus als Hauptzielstaat. Das geht aus dem aktuellen Bundeslagebild Schleusungskriminalität des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, das besorgniserregende Trends im Bereich illegaler Grenzübertritte und Schleusungen aufzeigt.

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Streifenwagen der Polizei
Foto: ©AdobeStock/benjaminnolte

Laut der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache wurden im Jahr 2023 rund 380.200 unerlaubte Grenzübertritte über die EU-/Schengen-Außengrenzen registriert. Dies stellt den höchsten Wert seit 2016 dar und zeigt eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr, als 326.300 unerlaubte Grenzübertritte gemeldet wurden.

Deutschland als Hauptzielstaat

In Deutschland wurden im Jahr 2023 insgesamt 266.224 Tatverdächtige wegen unerlaubter Einreise und Aufenthalts (nach §§ 96, 97 Aufenthaltsgesetz) erfasst. Dies bedeutet einen Anstieg von 33,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Feststellungen erfolgten durch die Bundespolizei. Die Hauptherkunftsländer der Migranten waren Syrien, die Türkei und Afghanistan.

Rolle der Schleusungen

Ein Großteil der illegalen Einreisen nach Deutschland erfolgte durch Schleusernetzwerke. Besonders die Teilstrecken der Fluchtrouten können oft nur mit Hilfe von Schleusern überwunden werden. Im Jahr 2023 wurden bei rund 39.700 Personen an den deutschen Grenzen Verdachtsmomente auf eine Schleusung festgestellt.

Veränderung der Migrationsrouten

Im Vergleich zum Vorjahr wurden vermehrt illegale Grenzübertritte auf der Zentral- und Ostmediterranen Route registriert, während die Westbalkan- und Ostroute weniger genutzt wurden. Trotz des Rückgangs auf der Westbalkanroute gelangten viele Migranten weiterhin durch diese Region nach Deutschland. Fast jeder zweite geschleuste Migrant kam über Polen, gefolgt von Österreich und Tschechien.

Besorgniserregender Anstieg bei Behältnisschleusungen

Ein alarmierender Trend ist der Anstieg von Behältnisschleusungen. Diese Form des menschenunwürdigen Transports, bei dem Migranten unter lebensgefährlichen Bedingungen in Fahrzeugen versteckt werden, hat sich im Vergleich zu 2022 mehr als verdoppelt. Insgesamt wurden etwa 1.200 solcher Fälle registriert, bei denen rund 17.500 Personen betroffen waren.

Schleuser agieren rücksichtsloser

Die Schleusergruppen agieren zunehmend skrupelloser und gefährden nicht nur das Leben der geschleusten Personen, sondern auch das von unbeteiligten Dritten und Polizeikräften. Insbesondere der Einsatz von Kleintransportern, die sich leicht anmieten lassen, hat stark zugenommen.

Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit

Angesichts der wachsenden Herausforderungen im Bereich der Schleusungskriminalität betont das BKA die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. So zeigten verstärkte polizeiliche Maßnahmen in Serbien, einem Haupttransitland entlang der Balkanroute, erste Erfolge im Kampf gegen Schleusernetzwerke.

Die Schleusungskriminalität bleibt eine zentrale Herausforderung für die Strafverfolgungsbehörden in Deutschland und Europa. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass weiterhin dringender Handlungsbedarf besteht, um dieser kriminellen Praxis entgegenzuwirken.

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