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BMI gibt Startsignal:: Darmstadt wird Zentrum für digitale Resilienz in Katastrophen

Wie kann Deutschland auch im Krisenfall digital handlungsfähig bleiben? Die Antwort darauf soll künftig aus Hessen kommen: In Darmstadt entsteht das erste nationale Zentrum für digitale Resilienz in Katastrophen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus haben dazu eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet.

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Futuristische Stadtlandschaft mit leuchtend blauen und orangefarbenen Neonlinien, die Wolkenkratzer und Straßen umreißen. Das Bild vermittelt eine digitale, kybernetische Atmosphäre und suggeriert fortschrittliche Technologie und Innovation in einem urbanen Umfeld.
Foto: ©AdobeStock/AucArtStudio

Bereits in den kommenden Monaten soll mit dem Aufbau des Zentrums für digitale Resilienz in Katastrophen begonnen werden. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit digitaler Infrastrukturen entscheidend zu stärken – insbesondere in Zeiten wachsender Bedrohungen durch Naturkatastrophen, Cyberangriffe und hybride Konflikte. „Wir müssen Deutschland krisenfester machen“, sagte Innenministerin Faeser bei der Unterzeichnung. „Gerade im Katastrophenfall muss unsere digitale Infrastruktur zuverlässig funktionieren – sei es für Rettungskräfte, Verwaltung oder kritische Versorgungsnetze. Das neue Zentrum kann Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft und Forschung zusammenbringen, um genau dafür Lösungen zu entwickeln.“

Auch Digitalministerin Sinemus sieht in dem Projekt eine Investition mit strategischer Tragweite: „Digitale Resilienz entscheidet künftig über wirtschaftliche Stärke, staatliche Handlungsfähigkeit und Innovationskraft. Dieses Zentrum ist ein Schlüsselbaustein für die digitale Souveränität unseres Landes.“

Forschung trifft Praxis – vernetzt gegen die Krise

In einem ersten Schritt werden Behörden, Unternehmen aus dem Bereich Kritische Infrastrukturen (KRITIS) – mit besonderem Fokus auf Informations- und Kommunikationstechnologie – sowie wissenschaftliche Institutionen eng miteinander vernetzt. Ziel ist ein fortlaufender Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Krisenmanagement und Bevölkerung.

Ein zentrales Beispiel für diese Verbindung von Forschung und Praxis ist das in Darmstadt bereits angesiedelte Projekt emergenCITY. Es erforscht, wie smarte Städte im Krisenfall technisch handlungsfähig bleiben können – und bringt somit wichtige Vorarbeit für das neue Zentrum ein. Auch das benachbarte ATHENE, Europas größtes Forschungszentrum für Cybersicherheit, wird als Partner eine Schlüsselrolle spielen.

Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels betonte die Bedeutung des Standorts Darmstadt: „Mit emergenCITY und ATHENE haben wir in Hessen bereits starke Forschungsstrukturen aufgebaut. Das neue Zentrum ist die logische Weiterentwicklung und ein starkes Signal, dass wir in zukunftskritische Themen investieren.“

Von nationaler Plattform zur internationalen Instanz

Langfristig soll sich das Zentrum zu einer bundesweiten Plattform mit internationaler Sichtbarkeit entwickeln. Es soll zentrale Standards mit entwickeln, den Wissenstransfer fördern und konkrete Werkzeuge für den Krisenfall bereitstellen – von Frühwarnsystemen bis hin zu Notfallprotokollen für digitale Infrastrukturen. Damit setzt Hessen einen weiteren Impuls in der digitalen Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik – ganz im Sinne des bereits etablierten Nationalen Forschungszentrums ATHENE. Das große Ziel: Deutschland soll bei der digitalen Resilienz nicht nur aufholen, sondern weltweit Vorreiter werden.

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