Mobiler Zugriff schlägt alte Technik: Drahtlose Zutrittskontrolle überholt Kabelsysteme
Erstmals seit Beginn systematischer Marktanalysen haben drahtlose Zutrittslösungen kabelgebundene Varianten überholt. Der neue Bericht zur drahtlosen Zutrittskontrolle 2025 von ASSA ABLOY zeigt, wie sich mobile, digitale und nachhaltige Systeme von einer Nische zur Norm entwickeln – und welche Herausforderungen für Unternehmen bestehen bleiben.

Die sechste Ausgabe des gemeinsam vom International Security Journal und ASSA ABLOY Opening Solutions EMEIA veröffentlichten Berichts basiert auf der Befragung von 500 Fachleuten aus Sicherheit, IT, Facility- und Zutrittsmanagement in der EMEIA-Region. Fast die Hälfte der Befragten sind Sicherheits- oder Facility-Manager. Für die Branche liefert die Studie damit praxisnahe Einblicke aus erster Hand.
Richard Sharp, Vice President bei ASSA ABLOY Opening Solutions EMEIA, betont den Nutzen des Reports: Er ermögliche es nicht nur Experten, sondern auch nicht fachkundigen Entscheidungsträgern, sich fundiert über Trends im digitalen Zugang zu informieren und diese in Geschäftsstrategien einzubinden.
Praxisnaher Trendkompass für Sicherheitsexperten
Die Befragung bestätigt zentrale Prognosen aus den Vorjahren. So wächst der Anteil vollständig mobiler Zutrittsumgebungen rasant: 17 Prozent der Teilnehmer gaben an, ihr Zutrittsmanagement ausschließlich mobil abzuwickeln – mehr als dreimal so viel wie 2023. Der Anteil drahtloser Systeme liegt nun bei über 42 Prozent und damit erstmals über kabelgebundenen Varianten.
Zugleich sinkt der Anteil der Unternehmen, die mobile Lösungen lediglich für die Zukunft planen: Nur noch 26 Prozent äußern entsprechende Vorhaben. Der mobile Zutritt hat damit den Status einer Zukunftsoption verlassen und sich fest im Markt etabliert.
Mobile-First und drahtlose Systeme prägen den Markt
Richard Sharp sieht darin den klaren Beleg einer zunehmenden Marktreife: Viele frühe Anwender haben die Umstellung bereits vollzogen und profitieren von Vorteilen wie Komfort, höherer Sicherheit und Ressourcenschonung. Auch der Anteil jener Befragten, die mobile Lösungen kategorisch ausschließen, ist deutlich zurückgegangen.
Die Entwicklung zeigt, dass mobile Zutrittslösungen nicht mehr als Innovation, sondern zunehmend als Standard betrachtet werden. Damit verlagert sich der Wettbewerb hin zu Aspekten wie Benutzerfreundlichkeit, Integrationsfähigkeit und Sicherheit gegen Cyberangriffe.
Cybersicherheit zählt weiterhin zu den bestimmenden Themen
Die Vernetzung physischer und digitaler Sicherheit bleibt eine zentrale Herausforderung. Während die Ausgabe von 2023 noch erhebliche Wissenslücken bei Fachleuten offenlegte, zeigt die neue Studie eine deutliche Verbesserung. 84 Prozent der Unternehmen gaben an, bereits konform mit regulatorischen Anforderungen wie NIS2 oder dem Cyberresilienzgesetz zu sein, diese umzusetzen – oder dass sie nicht betroffen seien.
Dennoch besteht Handlungsbedarf: 16 Prozent sehen ihr Unternehmen nicht ausreichend vorbereitet. Sharp betont, dass Hersteller und Kunden künftig enger zusammenarbeiten müssen, um Sicherheitslücken zu vermeiden und die Resilienz zu stärken.
Nachhaltige Sicherheit wird zum Beschaffungskriterium
Nachhaltigkeit entwickelt sich zu einem strategischen Treiber bei Investitionen in Zutrittslösungen. Angesichts des hohen Energieverbrauchs von Gebäuden – rund 30 Prozent weltweit laut Internationaler Energieagentur – setzen viele Unternehmen auf Systeme, die den Bedarf an Verkabelung reduzieren und energieeffizient arbeiten.
27 Prozent der Befragten nannten Nachhaltigkeit als wichtigsten Entscheidungsfaktor bei Investitionen in digitale Zutrittslösungen. Drahtlose Systeme gelten dabei oft als umweltfreundlichere Alternative. Batteriebetriebene oder energieautarke Geräte verbrauchen in der Regel deutlich weniger Energie als kabelgebundene Schlösser und senken den Aufwand für Infrastruktur.
Fazit: Drahtlos, mobil, nachhaltig – und sicher
Der Markt für Zutrittskontrolle befindet sich 2025 an einem Wendepunkt. Drahtlose Systeme haben kabelgebundene Varianten überholt, mobile Lösungen sind vom Zukunftstrend zum Standard gereift und Nachhaltigkeit wird zu einem zentralen Kriterium für Investitionen.
Gleichzeitig bleibt Cybersicherheit eine der größten Herausforderungen. Unternehmen müssen nicht nur auf technische Innovationen setzen, sondern auch regulatorische Vorgaben im Blick behalten und ihre Sicherheitsstrategie kontinuierlich anpassen.
Der vollständige Bericht von ASSA ABLOY bietet vertiefte Analysen und praxisnahe Empfehlungen. Er zeigt klar: Die Zukunft der Zutrittskontrolle ist drahtlos, mobil und nachhaltig – und verlangt zugleich höchste Aufmerksamkeit für digitale Sicherheit.

Quelle: Marktreport 2025 zu drahtloser Zutrittskontrolle von ASSA ABLOY