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Brandschutz: Neue VdS-Richtlinien setzen Standards: VdS 3518: Sicherheit bei Löschgasanlagen neu definiert

Die überarbeitete Version der Richtlinien VdS 3518 „Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Einsatz von Feuerlöschanlagen mit Löschgasen“ (Stand 2024-10) ist ab sofort im VdS-Webshop erhältlich. Die aktualisierten Richtlinien stehen zum kostenlosen Download bereit oder können als Druckexemplar bestellt werden – eine unverzichtbare Ressource für Fachleute der Brandschutzbranche.

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Kupplung von Löschschlauch im Lager-Regal
Foto: ©AdobeStock/jeho.photography

Die Richtlinien sind in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV), Sachgebiet „Betrieblicher Brandschutz“, dem Bundesverband Technischer Brandschutz e.V. (bvfa) und dem Bundesverband Betrieblicher Brandschutz – Werkfeuerwehrverband Deutschland e.V. (WFVD) entstanden. Beim DGUV ist die textgleiche DGUV Information 205-026 erhältlich.

Die aktualisierten Richtlinien VdS 3518 (Version 2024-10) bieten Betreibern von Feuerlöschanlagen mit Löschgasen konkrete Anleitungen zum Arbeitsschutz und Personenschutz. Ziel ist der sichere Betrieb dieser Anlagen unter Einhaltung strenger Sicherheitsstandards.

Neu in der Version 2024-10

  • Konkretisierung im Kapitel 5.8: Die Anforderungen zur Zweimeldungsabhängigkeit wurden detailliert überarbeitet, um elektrostatische Aufladungen besser zu vermeiden.
  • Erweiterung von Kapitel 8: Schadensereignisse und deren Ursachen wurden analysiert und das Kapitel zur Außerbetriebsetzung und Demontage in Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft angepasst.

Wichtige Richtlinieninhalte: Löschgase und ihre Wirkung

Löschgase spielen eine entscheidende Rolle im Brandschutz, doch ihr Einsatz erfordert besondere Vorsicht. Kohlendioxid (CO₂) etwa löscht Brände, indem es den Sauerstoff verdrängt – eine effektive Methode, die jedoch Risiken birgt: Ab einer Konzentration von 5 Volumenprozent kann CO₂ gesundheitsschädlich sein, ab 8 Volumenprozent besteht Lebensgefahr. Ebenso wirkungsvoll sind Inertgase wie IG-100 oder IG-01 sowie Mischungen wie IG-55 oder IG-541, die ebenfalls den Sauerstoffgehalt reduzieren. Halogenierte Kohlenwasserstoffe wie HFC 227ea und FK-5-1-12 entfalten ihre Löschwirkung hingegen durch chemisch-physikalische Prozesse.

Da die für eine effektive Brandbekämpfung erforderlichen Löschgaskonzentrationen oft potenziell lebensgefährlich sind, müssen Betreiber im Vorfeld präzise Berechnungen durchführen, die Konzentrationen dokumentieren und die Anlagen gemäß Gefährdungsklassen einstufen.

Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheit

Um die Gesundheit der Menschen zu schützen und Risiken zu minimieren, sind umfassende Maßnahmen erforderlich. Bauliche Anpassungen, wie sichere Zugänge und Schutzbereiche, gehören ebenso dazu wie technische Lösungen, darunter automatische Warnsysteme und Notabschaltungen. Organisatorische Protokolle gewährleisten klare Abläufe bei Einsatz und Wartung der Anlagen, während gezielte Schulungen und geeignete Schutzausrüstung das Personal optimal vorbereiten. Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Sicherheit im Umgang mit Löschgasen erheblich steigern.

Das VdS-Bildungszentrum bietet spezialisierte Lehrgänge zu Gaslöschanlagen und weiteren Themen des vorbeugenden Brandschutzes an – eine ideale Ergänzung für Fachleute, die ihr Wissen vertiefen möchten.

Die neuen VdS-Richtlinien 3518 sind ab sofort kostenlos im VdS-Webshop verfügbar – ein essenzielles Nachschlagewerk für Betreiber und Fachleute im Brandschutz.

Die aktualisierten Richtlinien VdS 3518 2024-10 "Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Einsatz von Feuerlöschanlagen mit Löschgasen" können im VdS-Webshop kostenlos heruntergeladen werden.
Foto: VdS

Die aktualisierten Richtlinien VdS 3518 2024-10 „Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Einsatz von Feuerlöschanlagen mit Löschgasen“ können im VdS-Webshop kostenlos heruntergeladen werden.

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