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Wetterextreme verursachten 2024 Milliarden-Schäden

Trotz eines leichten Rückgangs zum Vorjahr bleibt die Schadenbilanz durch Naturgefahren hoch. Vor allem Überschwemmungen im Mai und Juni sorgten für erhebliche Belastungen – die Versicherungsbranche fordert verstärkte Prävention.

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Wetterextreme, Schwere Überschwemmungen entlang der Donau in Mitteleuropa
Foto: ©AdobeStock/naszalyg

Wetterextreme haben in Deutschland auch im Jahr 2024 hohe Schäden verursacht. Nach vorläufigen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) belaufen sich die versicherten Schäden auf insgesamt 5,5 Milliarden Euro. Damit liegt die Bilanz leicht unter den 5,6 Milliarden Euro des Vorjahres, doch die Elementarschäden bleiben überdurchschnittlich hoch.

„Die Schadenbilanz bleibt insgesamt hoch. Besonders bei Elementarschäden – etwa durch Überschwemmungen – liegen die Zahlen weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt“, so Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

In der Sachversicherung wurden 2024 4,5 Milliarden Euro an versicherten Schäden verzeichnet. Rund 2 Milliarden Euro davon entfallen auf Sturm- und Hagelschäden, während weitere 2,5 Milliarden Euro durch Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser verursacht wurden. Im Bereich der Kraftfahrtversicherung waren die Schäden mit gut einer Milliarde Euro leicht unterdurchschnittlich – der langjährige Schnitt liegt bei 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro.

Hochwasser in Mai und Juni als Haupttreiber der Schadenbilanz

Während große Winter- und Herbststürme im Jahr 2024 ausblieben, sorgten vor allem zwei Hochwasserereignisse im Mai und Juni für erhebliche Schäden. Besonders betroffen waren das Saarland, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg.

Das Pfingsthochwasser im Mai richtete im Saarland und Rheinland-Pfalz versicherte Schäden von rund 200 Millionen Euro an. Noch schlimmer traf es im Juni viele Regionen in Bayern und Baden-Württemberg. Die Versicherer zahlten für die beiden Hochwasserereignisse insgesamt rund 2 Milliarden Euro aus – mehr als ein Drittel der gesamten Schadensumme des Jahres.

Versicherer fordern mehr Prävention und Klimafolgenanpassung

Angesichts der zunehmenden Wetterextreme fordern die Versicherer verstärkte Maßnahmen zur Prävention und Klimafolgenanpassung. Hochwasserschutz und der Ausbau von Dämmen und Deichen müssten in Deutschland konsequenter vorangetrieben werden.

„Die Hochwasser haben erneut gezeigt, wie wichtig intakte Schutzmaßnahmen sind“, betont Asmussen. Die Versicherer sehen die Politik in der Pflicht, nachhaltig wirksame Präventionsmaßnahmen umzusetzen, um hohe Schäden langfristig versicherbar zu halten.

Eine bloße Pflichtversicherung sei nicht die Lösung des Problems, warnt Asmussen. Nur durch einen ganzheitlichen Ansatz aus Prävention, Klimaanpassung und Risikomanagement könne der Schutz vor Wetterextremen effektiv verbessert werden.

Die Zahlen der vergangenen Jahre zeigen: Naturgefahren nehmen weiter zu. Wetterextreme wie Starkregen, Hochwasser und Sturm bleiben eine große Herausforderung – sowohl für die Gesellschaft als auch für die Versicherer. Das Jahr 2024 hat einmal mehr bewiesen, dass Hochwasserereignisse trotz aller Fortschritte im Katastrophenschutz ein hohes Risiko darstellen. „Damit Schäden versicherbar bleiben, müssen effektive und nachhaltig wirksame Präventionsmaßnahmen umgesetzt werden“, so Asmussen. Eine Pflichtversicherung allein könne dieses Problem nicht lösen.

Naturgefahrenbilanz 2024
Quelle: GDV

Naturgefahrenbilanz 2024

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