Wohnungseinbrüche kosteten Versicherungen 2024 350 Millionen Euro
Alle sechs Minuten dringen Einbrecher in ein Zuhause in Deutschland ein – Tag und Nacht, in Städten wie auf dem Land. Im Jahr 2024 zählten die Versicherer rund 90.000 Fälle, ähnlich viele wie im Vorjahr. Doch was auffällt: Die Schäden steigen. Laut aktueller Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zahlten die Versicherer im vergangenen Jahr rund 350 Millionen Euro – ein Anstieg um 20 Millionen Euro gegenüber 2023.

Immer häufiger haben es Einbrecher auf hochwertige Technik abgesehen – schnell eingepackt, leicht weiterverkauft. Smartphones, Laptops oder Kameras zählen längst zu den bevorzugten Zielen der Täter. „Die Täter nehmen mit, was sich schnell zu Geld machen lässt“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Folge: Die durchschnittliche Schadenshöhe pro Wohnungseinbruch ist von 3.600 auf 3.800 Euro gestiegen.
GDV rät zu mehr Schutz für das eigene Zuhause
Neben dem materiellen Verlust wiegt für viele Betroffene der emotionale Schaden schwer – der Schock, das Eindringen in die Privatsphäre, das Gefühl, in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein. Vor diesem Hintergrund appelliert der GDV an Haus- und Wohnungsbesitzer, verstärkt in Einbruchschutz zu investieren. „Präventionsmaßnahmen wie ein stabiles Querriegelschloss an der Haustür können entscheidend dazu beitragen, Einbrüche zu verhindern und Schäden zu begrenzen“, so Käfer-Rohrbach.
Als Basis empfiehlt der Verband, mechanische Sicherungen nachzurüsten – also Fenster und Türen mit einbruchhemmender Technik zu versehen. Ergänzend können Alarmanlagen oder andere elektronische Sicherheitssysteme das Schutzniveau weiter erhöhen. Wichtig sei eine Kombination beider Komponenten.
Einbrüche stagnieren – aber auf hohem Niveau
Nach einem deutlichen Rückgang der Einbruchszahlen während der Corona-Pandemie stiegen die Fälle drei Jahre in Folge wieder an. 2024 blieb die Zahl der Einbrüche zwar auf Vorjahresniveau – die Lage bleibt jedoch angespannt. Immerhin: Im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2015 mit rund 180.000 Fällen liegt das heutige Niveau deutlich darunter. Doch Entwarnung gibt es nicht. Die Täter werden schneller, gezielter – und der Schaden größer.
So schützen Sie sich vor Einbruch
Der GDV gibt fünf konkrete Tipps, um Einbrechern das Handwerk zu erschweren:
- Fenster und Türen sichern: Hochwertige Schlösser und Verriegelungen machen das Eindringen schwieriger.
- Alarmanlagen installieren: Moderne Systeme schlagen bei verdächtigen Aktivitäten sofort Alarm.
- Außenbeleuchtung einsetzen: Bewegungsmelder schrecken potenzielle Täter ab.
- Nachbarschaft einbinden: Aufmerksame Nachbarn können verdächtige Beobachtungen schnell melden.
- Wertsachen dokumentieren: Seriennummern, Fotos und Rechnungen helfen im Schadensfall bei der Regulierung.
Sicherheit beginnt beim Bauen
Seit Jahren setzt sich die Versicherungswirtschaft auch für strengere bautechnische Standards ein – etwa bei Fenstern und Türen in Neubauten oder Sanierungen. Ziel ist, nicht nur materielle Verluste zu vermeiden, sondern Menschen vor den traumatischen Folgen eines Einbruchs zu schützen – dem Moment, in dem die Privatsphäre brutal verletzt wird.