Home » News » Wohnungseinbrüche kosteten Versicherungen 2024 350 Millionen Euro

Wohnungseinbrüche kosteten Versicherungen 2024 350 Millionen Euro

Alle sechs Minuten dringen Einbrecher in ein Zuhause in Deutschland ein – Tag und Nacht, in Städten wie auf dem Land. Im Jahr 2024 zählten die Versicherer rund 90.000 Fälle, ähnlich viele wie im Vorjahr. Doch was auffällt: Die Schäden steigen. Laut aktueller Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zahlten die Versicherer im vergangenen Jahr rund 350 Millionen Euro – ein Anstieg um 20 Millionen Euro gegenüber 2023.

2 Min. Lesezeit
Einbrecher verübt Wohnungseinbruch am Fenster
Foto: ©AdobeStock/Christian Delbert

Immer häufiger haben es Einbrecher auf hochwertige Technik abgesehen – schnell eingepackt, leicht weiterverkauft. Smartphones, Laptops oder Kameras zählen längst zu den bevorzugten Zielen der Täter. „Die Täter nehmen mit, was sich schnell zu Geld machen lässt“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Folge: Die durchschnittliche Schadenshöhe pro Wohnungseinbruch ist von 3.600 auf 3.800 Euro gestiegen.

GDV rät zu mehr Schutz für das eigene Zuhause

Neben dem materiellen Verlust wiegt für viele Betroffene der emotionale Schaden schwer – der Schock, das Eindringen in die Privatsphäre, das Gefühl, in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein. Vor diesem Hintergrund appelliert der GDV an Haus- und Wohnungsbesitzer, verstärkt in Einbruchschutz zu investieren. „Präventionsmaßnahmen wie ein stabiles Querriegelschloss an der Haustür können entscheidend dazu beitragen, Einbrüche zu verhindern und Schäden zu begrenzen“, so Käfer-Rohrbach.

Als Basis empfiehlt der Verband, mechanische Sicherungen nachzurüsten – also Fenster und Türen mit einbruchhemmender Technik zu versehen. Ergänzend können Alarmanlagen oder andere elektronische Sicherheitssysteme das Schutzniveau weiter erhöhen. Wichtig sei eine Kombination beider Komponenten.

Einbrüche stagnieren – aber auf hohem Niveau

Nach einem deutlichen Rückgang der Einbruchszahlen während der Corona-Pandemie stiegen die Fälle drei Jahre in Folge wieder an. 2024 blieb die Zahl der Einbrüche zwar auf Vorjahresniveau – die Lage bleibt jedoch angespannt. Immerhin: Im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2015 mit rund 180.000 Fällen liegt das heutige Niveau deutlich darunter. Doch Entwarnung gibt es nicht. Die Täter werden schneller, gezielter – und der Schaden größer.

So schützen Sie sich vor Einbruch

Der GDV gibt fünf konkrete Tipps, um Einbrechern das Handwerk zu erschweren:

  • Fenster und Türen sichern: Hochwertige Schlösser und Verriegelungen machen das Eindringen schwieriger.
  • Alarmanlagen installieren: Moderne Systeme schlagen bei verdächtigen Aktivitäten sofort Alarm.
  • Außenbeleuchtung einsetzen: Bewegungsmelder schrecken potenzielle Täter ab.
  • Nachbarschaft einbinden: Aufmerksame Nachbarn können verdächtige Beobachtungen schnell melden.
  • Wertsachen dokumentieren: Seriennummern, Fotos und Rechnungen helfen im Schadensfall bei der Regulierung.

Sicherheit beginnt beim Bauen

Seit Jahren setzt sich die Versicherungswirtschaft auch für strengere bautechnische Standards ein – etwa bei Fenstern und Türen in Neubauten oder Sanierungen. Ziel ist, nicht nur materielle Verluste zu vermeiden, sondern Menschen vor den traumatischen Folgen eines Einbruchs zu schützen – dem Moment, in dem die Privatsphäre brutal verletzt wird.

Andere interessante News

Ein Handy liegt auf einem Laptop und hat das Logo von WhatsApp auf dem Bildschirm

Datenschutzbeauftragte kritisiert WhatsApp-Nutzung im Polizeidienst

Die Landesdatenschutzbeauftragte Nordrhein-Westfalens, Bettina Gayk, warnt vor dem dienstlichen Einsatz von WhatsApp in der Polizei. Hintergrund sind Beschwerden über die Nutzung d...

Zwei Bälle und ein blauer Hula-Hoop-Reifen liegen auf einem Hallenboden; im Vordergrund ein Volleyball mit grün-weiß-rotem Muster, daneben ein roter Gymnastikstab, im Hintergrund ein Basketball.

Safe Sport: Kampf gegen Übergriffe beim Sport

Der erste Jahresbericht der 2023 gegründeten Ansprechstelle Safe Sport verzeichnet zwischen Juli 2023 und Dezember 2024 223 Beratungsanfragen zu Gewalt im Sport. Die Zahl der Fälle...

Datenschutzbericht 2025, großer Stapel von Dokumenten auf Bürotisch

Datenschutzbericht 2025 offenbart Unzufriedenheit und Probleme

Die schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Marit Hansen hat ihren Bericht für 2024 vorgelegt. Beschwerden und Datenpannen nahmen erneut zu, auch der Beratungsbedarf zu Cybe...