Bitkom-Präsident fordert mehr Digitalisierung in der Verteidigungspolitik
Die Wehrbeauftragte legt ihren Jahresbericht zur Bundeswehr vor, während Union, SPD und Grüne über höhere Verteidigungsausgaben jenseits der Schuldenbremse verhandeln. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst fordert in den Verteidigungsplänen mehr Fokus auf digitale Technologien.

Angesichts geplanter Investitionen in die Bundeswehr mahnt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst einen stärkeren Fokus auf digitale Technologien an. „Verteidigung gibt es nicht zum Nulltarif. Doch Geld allein reicht nicht – es muss auch schnell und gezielt investiert werden“, so Wintergerst.
Er fordert, moderne Technologien wie autonome Systeme zu Wasser, zu Land und in der Luft sowie KI-gestützte Aufklärung stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Diese seien kostengünstig, sofort einsatzbereit und hocheffizient. Der Krieg in der Ukraine zeige, welche Rolle Drohnen, smarte Satellitenkommunikation und moderne Software in der Verteidigung spielten. „Das neue Leitmotiv deutscher Verteidigungspolitik muss Software Defined Defense sein“, betont Wintergerst.
Zudem müsse die Bundeswehr ihre Prozesse überdenken – von der Beschaffung über die Ausbildung bis zur Rekrutierung. „Wer Drohnen programmiert, braucht andere Qualifikationen als ein Infanterist. Auswahlverfahren und Ausbildung müssen entsprechend angepasst werden.“ Auch die Zusammenarbeit mit Startups aus dem Bereich Defense Technology sei essenziell, um Zugang zu innovativen Lösungen zu erhalten.
Wintergerst warnt zudem vor hybrider Kriegsführung, etwa durch Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen. „Ein erfolgreicher Cyberangriff kann ähnlich verheerend sein wie ein konventioneller militärischer Schlag. Diese Realität muss sich in der deutschen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik widerspiegeln.“

Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst