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Triests Energie-Herzschlag digitalisiert: Digitaler Zwilling treibt Energiewende im Hafen

Der Hafen von Triest zählt zu den verkehrsreichsten und emissionsstärksten Europas. Über 70 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr belasten Stromnetz und Umwelt erheblich. Um dem entgegenzuwirken, entwickelt AcegasApsAmga mit Siemens einen digitalen Zwilling des städtischen Stromnetzes – auf Basis der Gridscale X-Technologie. Das Ziel: die Energiewende im Hafen wirksam vorantreiben.

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Triest Hafen, Italien
Foto: ©AdobeStock/Claudio Caridi

Das Stromnetz in Triest steht unter Druck: Der steigende Energiebedarf des Hafens und die wachsende Zahl dezentraler Energiequellen wie Solaranlagen oder Batteriespeicher erhöhen die Komplexität. Ein digitaler Zwilling – also ein virtuelles Abbild des realen Netzes – ermöglicht es AcegasApsAmga, diese Dynamik in Echtzeit zu analysieren. Netzüberlastungen lassen sich frühzeitig erkennen, Szenarien simulieren und Maßnahmen zur Lastverlagerung gezielt planen.

Dabei kommt die modulare Gridscale X-Plattform von Siemens zum Einsatz. Sie ist Teil des Siemens Xcelerator-Ökosystems und liefert über fortschrittliche Analysen und intelligente Zählerdaten ein präzises Bild des Netzzustands – vom Stromfluss bis hin zu Spannungsschwankungen. Für AcegasApsAmga ist das ein entscheidender Schritt hin zu einem proaktiven, vorausschauenden Netzbetrieb.

Hafen als Herzstück der Elektrifizierungsstrategie

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Hafen von Triest – einem Energie-Hotspot mit enormem Verbrauch und gleichzeitigem Dekarbonisierungsbedarf. Ziel ist es, Schiffe künftig direkt am Kai mit Strom zu versorgen, anstatt Dieselgeneratoren laufen zu lassen. Damit das gelingt, muss das Netz nicht nur stabil, sondern hochflexibel sein. „Mit Gridscale X können wir Engpässe nicht nur identifizieren, sondern auch den Energiebedarf zur Behebung präzise berechnen“, erklärt Carlo Andriolo, Geschäftsführer von AcegasApsAmga. „So stellen wir sicher, dass der Hafenbetrieb nicht ins Stocken gerät.“

Die Zusammenarbeit zwischen Siemens und AcegasApsAmga hat Tradition – seit über einem Jahrhundert arbeiten die beiden Unternehmen zusammen. Mit der Integration von Gridscale X wird diese Partnerschaft nun digital neu aufgeladen. Neben der SCADA-Plattform kommen bereits fortgeschrittene ADMS-Funktionalitäten von Siemens zum Einsatz. Der digitale Zwilling ist nun der nächste logische Schritt auf dem Weg zu einem intelligenten und nachhaltigen Netzbetrieb.

Stromnetz der Zukunft

„Die zunehmende Komplexität der Netze verlangt digitale Lösungen, die Transparenz, Steuerbarkeit und Resilienz gleichermaßen bieten“, sagt Sabine Erlinghagen, Chefin von Siemens Grid Software. Mit Gridscale X ermögliche man nicht nur einen effizienteren Netzbetrieb, sondern leiste auch einen konkreten Beitrag zu den Klimazielen – etwa durch die Elektrifizierung stark belasteter Infrastrukturen wie dem Hafen von Triest.

Prototyp für die grüne Transformation

Was in Triest entsteht, könnte bald Vorbild für andere Städte und Häfen werden. Die intelligente Kombination aus digitalem Zwilling, Echtzeitdaten und smarter Simulation zeigt, wie die Energiewende konkret gelingen kann – nicht als abstraktes Konzept, sondern als präzise umgesetzte Strategie. AcegasApsAmga und Siemens liefern damit ein Musterbeispiel dafür, wie technologische Innovation den Weg in eine emissionsärmere Zukunft ebnet.

Nutzung der Digital-Twin-Technologie von Siemens im Kontrollraum von AcegasApsAmga zur Simulation, Überwachung und Steuerung von Energieflüssen in Echtzeit.
Foto: Siemens

Nutzung der Digital-Twin-Technologie von Siemens im Kontrollraum von AcegasApsAmga zur Simulation, Überwachung und Steuerung von Energieflüssen in Echtzeit.

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