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Safe Sport: Kampf gegen Übergriffe beim Sport

Der erste Jahresbericht der 2023 gegründeten Ansprechstelle Safe Sport verzeichnet zwischen Juli 2023 und Dezember 2024 223 Beratungsanfragen zu Gewalt im Sport. Die Zahl der Fälle steigt.

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Zwei Bälle und ein blauer Hula-Hoop-Reifen liegen auf einem Hallenboden; im Vordergrund ein Volleyball mit grün-weiß-rotem Muster, daneben ein roter Gymnastikstab, im Hintergrund ein Basketball.
Foto: Henning Schacht

Immer mehr Menschen suchen Hilfe bei der unabhängigen Ansprechstelle Safe Sport. Seit dem Start im Juli 2023 wurden bis Ende 2024 insgesamt 223 Beratungsanfragen zu sexualisierter, psychischer oder physischer Gewalt im Sport registriert – Tendenz steigend. Aktuell melden sich rund 15 Betroffene pro Monat.

Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser sieht in den Zahlen ein deutliches Signal: „Gewalt – bis hin zu sexualisierter Gewalt – ist für erschreckend viele Sportlerinnen und Sportler bittere Realität. Jeder einzelne Fall erschüttert das Vertrauen in den Sport. Deshalb ist es so wichtig, dass die Ansprechstelle Safe Sport konkrete Hilfe bietet – sicher, vertraulich und unabhängig.“

Fast die Hälfte der gemeldeten Fälle betrifft psychische Gewalt (47 Prozent), etwa ein Drittel sexualisierte Übergriffe (36 Prozent). Physische (8 Prozent) und digitale Gewalt (7 Prozent) werden seltener genannt – oft treten mehrere Gewaltformen kombiniert auf. Besonders alarmierend: 86 Prozent der Hilfegesuche betreffen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Faeser: Wir brauchen eine Kultur des Aufklärens, Hinsehens und Handelns: Wer sich selbst oder seine Kinder einem Trainer oder einem Sportverein anvertraut, muss auf einen absolut gewaltfreien Umgang vertrauen können. Die Ansprechstelle Safe Sport ist unabhängig vom organisierten Sport. Betroffene können sicher und ohne Angst – auch anonym – Unterstützung erhalten. Ich danke dem Team der Ansprechstelle sehr herzlich für ihre bisherige Arbeit.“

Safe Sport bietet psychologische und juristische Beratung aus einer Hand. In 42 Prozent der Fälle wurde rechtliche Unterstützung gesucht, in 36 Prozent psychologische Hilfe. In jedem fünften Fall kamen beide Bereiche zusammen zum Einsatz.

Betroffene, Angehörige oder Zeuginnen und Zeugen können sich telefonisch (0800 11 222 00), per App, über die Website oder vor Ort in Berlin an das Team wenden – kostenlos, anonym und unabhängig vom organisierten Sport.

Träger der Ansprechstelle ist der Verein Safe Sport e.V., gegründet 2022 mit Beteiligung von Bund, Ländern, Athletenvertretung, Betroffenenrat und Wissenschaft.

Mehr Informationen zur Ansprechstelle Safe Sport gibt es hier. Den vollständigen Bericht gibt es hier.

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