Zentralisiertes Sicherheitsmanagement soll Frachtdiebstähle eindämmen
In Deutschland werden jährlich die Ladungen von rund 26.000 LKWs gestohlen, was zu direkten Warenschäden von 1,3 Milliarden Euro führt. Zusätzlich entstehen durch Lieferverzögerungen, Reparaturen, Umsatzeinbußen und Produktionsausfälle weitere Schäden in Höhe von 900 Millionen Euro. Moderne Kontroll- und Zutrittsmanagement-Lösungen können umfassenden Schutz bieten.
Frachtdiebstähle unterscheiden sich deutlich von Ladendiebstählen in Einkaufsstraßen. Während Letztere oft durch Gelegenheit oder wirtschaftliche Not entstehen, sind Frachtdiebstähle meist gut geplant, komplex und basieren auf Täuschung. Einzelhändler können oft mit einfachen Mitteln gegen Ladendiebstahl vorgehen, aber Unternehmen, die Frachtdiebstähle verhindern wollen, stehen vor größeren Herausforderungen. Diese Diebstähle nutzen systemische Schwachstellen aus und erfordern daher ganzheitliche Lösungen statt isolierter Maßnahmen.
Wie laufen solche Frachtdiebstähle ab? Anders als in Kriminalfilmen, wo sie dramatisch und gewalttätig dargestellt werden, sind Frachtdiebstähle in der Realität eher unspektakulär, aber raffiniert. Eine einfache Methode ist der Angriff auf Lkw auf vermeintlich gesicherten Parkplätzen. Da Fahrer hier oft Pausen einlegen, werden die Diebstähle häufig erst entdeckt, wenn es zu spät ist.
Noch ausgeklügelter ist das Vortäuschen von Identitäten: Diebe geben sich als legitime Fahrer aus und stehlen Waren mit gefälschten Papieren. Diese Methode erfordert Planung, Überwachung und oft auch Hacking, um den perfekten Moment für den Diebstahl zu wählen. In einigen Fällen gründen die Kriminellen sogar fiktive Logistikunternehmen oder schleusen sich in echte Speditionsfirmen ein, um gezielt wertvolle Ladungen zu stehlen.
Ein großer Teil des Problems liegt in veralteten Technologien und schlecht integrierten Systemen. Oft arbeiten verschiedene Akteure der Lieferkette – Versender, Fahrer, Lagerpersonal – mit unterschiedlichen, isolierten Systemen. Diese fehlende Kohärenz schafft Lücken, die Kriminelle gezielt ausnutzen. Ein Report von Brivo zeigt, dass fast die Hälfte der Gebäudesicherheitsexperten sich gegen Änderungen an bewährten Systemen wehrt, aus Angst vor Unsicherheiten, die neue Technologien mit sich bringen könnten.
Um Frachtdiebstähle effektiv zu bekämpfen, müssen Logistikunternehmen das gesamte System überdenken und modernisieren. Zugangssysteme sollten automatisiert werden, um menschliche Fehler zu minimieren. Mobile Berechtigungen, die schwerer zu fälschen sind als Papierdokumente, und optimierte Videoüberwachung, die in Echtzeit auf Anomalien hinweist, sind wichtige Bausteine eines solchen modernen Sicherheitssystems.
Letztendlich liegt der Schlüssel in der Integration dieser Systeme. Nur durch den Einsatz moderner Technologien wie KI und maschinellem Lernen, die miteinander vernetzt sind, können Unternehmen ihre Lieferketten sicherer machen und Frachtdiebstähle verhindern.
Hansel Oh, Direktor für Produktmarketing bei Brivo
Brivo’s umfassende Zutrittsmanagement- und Sicherheitslösungen
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