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Versicherer bekräftigen Forderung nach Klimafolgenanpassung

Drei Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal hat sich der Wiederaufbau deutlich weiterentwickelt. Trotz dieser Fortschritte bleibt jedoch ein gravierendes Problem bestehen: Das Ahrtal ist, wie viele andere Regionen in Deutschland, weiterhin anfällig für extreme Wetterereignisse. Nach wie vor wurden keine ausreichenden Schutzmaßnahmen implementiert, um künftige Naturkatastrophen wirksam abzuwehren.

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Zersörung nach Hochwasser
Foto: ©AdobeStock/GordonGrand

Drei Jahre nach der Ahrtal-Flut verdeutlicht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vor Ort die Folgen mangelnder Anpassung an Klimaveränderungen. „Wir sehen hier, dass viel gebaut und saniert wurde. Aber wie viele andere Orte in Deutschland ist das Tal heute immer noch wenig geschützt. In vielen Regionen in Deutschland liegen Extremwetter-Katastrophen auf Wiedervorlage“, sagt Anja-Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV in Bad Neuenahr.

Wirksamer Hochwasserschutz erforderlich

Angesichts der bevorstehenden Entscheidung über eine Pflichtversicherung für Elementarschäden am 20. Juni 2024 fordern die Versicherer verstärkt Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung und zum Hochwasserschutz. Eine alleinige Pflichtversicherung für Elementarschäden reicht nach Ansicht der Versicherer nicht aus: „Naturkatastrophen verschonen Häuser doch nicht, nur weil sie versichert sind. Es kommt darauf an, die Menschen und ihren Lebensraum vor Wetterextremen zu schützen“, sagt Käfer-Rohrbach.

Versicherer legen Forderungskatalog für umfassenden Naturgefahrenschutz vor

Unabhängig von der zukünftigen Ausgestaltung einer Versicherungslösung, ob Pflicht oder nicht, sollten nach Auffassung der Versicherer die fünf wichtigsten Punkte berücksichtigt werden:

  1. Bundesweites Naturgefahrenportal: Transparente und offene Information über Risiken, Gefahren und Präventionsmöglichkeiten für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer.
  2. Konsequente Anwendung bestehender Regelwerke: Prävention und Klimafolgenanpassung vorantreiben und ausreichend finanzieren.
  3. Gesetzliche Anpassungen: Klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren in der Gesetzgebung verankern.
  4. Baustopp für Neubauten in Überschwemmungsgebieten: Keine neuen Gebäude in gefährdeten Gebieten zulassen.
  5. Entsiegelung von Flächen: Flächen entsiegeln, um natürliche Wasseraufnahme zu fördern und Überschwemmungsrisiken zu verringern.

Probleme beim Hochwasserschutz

Holger Schüttrumpf, Professor für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen, sieht erheblichen Verbesserungsbedarf beim Hochwasserschutz auf allen Ebenen. „Wir müssen insbesondere die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen beschleunigen. Stillstand können wir uns nicht leisten,“ betont Schüttrumpf.

Ähnlich äußert sich Cornelia Weigand, Landrätin von Ahrweiler. „Die Flut 2021 hat gezeigt, dass der Katastrophenschutz in der gesamten Bundesrepublik auf allen Ebenen deutlich verbessert werden muss. Wichtig ist vor allem Prävention durch baulichen Hochwasser- und Starkregenschutz sowie Maßnahmen zur Eigenvorsorge.“

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Anja-Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV.
Foto: GDV

Anja-Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV.

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